Viele Menschen haben sich zum Neubeginn des Jahres 2019 vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch so manche sind bereits wieder an ihrem Vorhaben, die Nikotinsucht zu besiegen, gescheitert. Eine US-amerikanische Studie kommt zu dem Schluss, dass ein reduzierter Alkoholkonsum helfen kann, die Entzugserscheinungen während der Raucherentwöhnung zu mindern. Die Chance, sich das Rauchen erfolgreich abzugewöhnen, steigt demnach, wenn die Betroffenen auf das eine oder andere Gläschen Alkohol verzichten.
Die unerwünschten Entzugserscheinungen beim Rauchstopp treten deshalb auf, weil die Leber das Nikotin abbaut und der Körper dann durch die Entzugserscheinungen auf den wünschenswerten Nachschub aufmerksam macht. Je schneller die Leber also das Nikotin abbaut, desto früher treten die Entzugserscheinungen auf. Ein langsamerer Abbau des Nikotins wäre im Rahmen einer Raucherentwöhnung somit wünschenswerter, weil die Entzugserscheinungen langsamer und weniger intensiv auftreten würden.
Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass die Abbaurate konstant und nicht zu beeinflussen ist. Im Rahmen einer Studie wurde diese Abbaurate näher unter die Lupe genommen. Raucher, die regelmäßig Alkohol tranken, nahmen an einem 21-tägigen Raucherentzug teil. Zeitgleich reduzierten sie ihren Alkoholkonsum. Mit Hilfe von Speichel- und Urinproben wurde die Höhe der Nikotinabbaurate vor sowie nach den drei Wochen bestimmt.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Reduzierung des Alkoholkonsums dazu führte, dass sich das Nikotin in der Leber langsamer abbaute. Die Entzugserscheinungen traten damit weniger deutlich ein und der Ausstieg aus der Nikotinsucht wurde den Betroffenen damit einfacher gemacht. Wie es genau zu dieser wünschenswerten Wechselwirkung kommt, muss in weiteren Studien geklärt werden.
Dermody, Sarah S. et al.
Changes in Nicotine Metabolite Ratio among Daily Smokers receiving Treatment for Alkohol Use Disorder, in Nicotine & Tobacco Research
Oxford Academy
12/2018